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Musikwissenschaft: Über mich
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Über mich

 

Der Schwerpunkt meiner musikwissenschaftlichen Tätigkeit liegt im Bereich der Musikanalyse, -ästhetik und -philosophie. Dabei ist mir Methodenvielfalt ein Anliegen.

Zur Zeit der Dissertation (1997) standen zunächst vor allem die späte Instrumentalmusik Max Regers, die zuvor kaum analysiert worden war, sowie die Musik der Wiener Schule im Vordergrund meiner Forschungen.

Seitdem habe ich mich mit der französischen Musik des 20. Jahrhunderts auseinandergesetzt: 2009 schrieb ich ein Buch über Gérard Grisey (das erste Buch über diesen Komponisten in deutscher Sprache). Dort versuchte ich, musikhistorische, -ästhetische und -analytische Erörterungen zu einer übergreifenden Darstellung zu verbinden. Dies gilt auch für Texte zu Debussy, Ravel, Murail und zur französischen Musikphilosophie und -ästhetik.

Seit dem Symposium "Klangperspektiven" (2009) beschäftige ich mich auch mit Dimensionen des Klanges und der Klangfarbe. In der Auseinandersetzung mit diesem in der Musikanalyse lange Zeit vernachlässigten Bereich hoffe ich, wichtige Fragestellungen aus einer anderen, neuen Perspektive erörtern zu können.

Musikwissenschaft: Über mich

Bücher (als Autor)

2009

Gérard Grisey: Unhörbares hörbar machen, Freiburg i.Br./Berlin/Wien: Rombach 2009

2005

Zwölftonmusik und Tonalität. Zur Vieldeutigkeit dodekaphoner Harmonik, Laaber: Laaber 2005

2002

Kurt Rapf, Wien: Lafite 2002

2000

Analytische Untersuchungen zur Motivischen Logik bei Max Reger, Wiesbaden: Breitkopf und Härtel 2000

Musikwissenschaft: Über mich

Bücher (als Herausgeber)

2011 Klangperspektiven, Hofheim: Wolke 2011

2006 Friedrich Cerha: Analysen Essays Reflexionen, Freiburg/Wien/Berlin: Rombach 2006

Musikwissenschaft: Über mich

Aufsatzpublikationen

       im Druck ...

       2022

     
       2021

       2020

       2019

Sonstige Texte

 

Rezensionen in Fachzeitschriften

 

 

 

Lexikonartikel

 

 

Texte für CD-Booklets

  • Einführungstexte zu meinen eigenen Werken (ORF-CD Lukas Haselböck, Wien 2018)

  • Kammermusik von Eugene Hartzell, in: Booklet zur CD „An American in Vienna“ (Ensemble Wiener Collage) mit Werken von Eugene Hartzell (2008)

 

 

Texte für Konzertprogramme

 

  • Akustische Räume. Zu Gérard Griseys Les Espaces Acoustiques, in: Programmheft des Konzerts des Bayerischen Symphonieorchesters im Herkulessaal der Residenz München, 16.3.2018

  • Auf der Grundlage eines hörbaren Pulses. Zu Gérard Griseys Vortex Temporum, in: Programmheft des Konzerts des Ensembles Musikfabrik im Funkhaus des BR, 18.3.2018

  • Zeitsprünge. Geistliche Musik im historischen Dialog, in: das neue werk des NDR (NovAntiqua), 20.–22.11.1999, S. 9–13
    Programmeinführungen für das Pierrot Lunaire-Ensemble Wien, das Ensemble Il giardino armonico und das Janáček-Festival in Brno

     

 

Allfälliges

 

 

Übersetzungen

 

Musikwissenschaft: Über mich
Musikwissenschaft: Lebenslauf

Vorträge und Konzerteinführungen

Wissenschaftliche Vorträge in Österreich

       2016   

  • Max Reger – analytische Einblicke und Kontexte. Vortrag bei der Veranstaltung Max Reger zum 100. Todestag, Institut für Orgel, Orgelforschung und Kirchenmusik der Universität für Musik und darstellende Kunst, 10.5. – 11.5. 2016, Wien

  • Prozess- und Kontrastdenken in Cerhas Streichquartetten. Vortrag beim Internationalen Symposium Vernetztes Werk(en). Facetten des künstlerischen Schaffens von Friedrich Cerha, 12.2. 2016, Donauuniversität Krems

    2015

  • Einführung in die Musik Salvatore Sciarrinos. Vortrag im Rahmen des Schwerpunkts Salvatore Sciarrino des Joseph-Haydn-Instituts für Kammermusik und Spezialensembles der Universität für Musik und darstellende Kunst, 20.5. 2015, Schönberg Center Wien

    2012

  • Zur Rezeption französischer Musik im Verein für musikalische Privataufführungen. Vortrag beim Internationalen Symposion Arnold Schönberg, Max Reger und der Verein für musikalische Privataufführungen, 12.10. – 13.10. 2012, Schönberg Center Wien

  • Zur Uraufführung von Ravels Konzert D-Dur für die linke Hand und Orchester. Vortrag beim Internationalen Symposion 200 Jahre Uraufführungen in der Gesellschaft der Musikfreunde, 14.6. – 16.6. 2012, Musikverein Wien

    2011

  • Zur Klangfarbenlogik bei Schönberg, Grisey und Murail. Vortrag beim Internationalen Symposium Organised Sound. Klang und Wahrnehmung in der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, 16.12. 2011, Kunstuniversität Graz

    2010

  • Cerhas Auseinandersetzung mit Janáček. Vortrag beim Internationalen Musikwissenschaftliches Symposion Österreichisch – tschechische Musikbeziehungen seit 1918, 17. – 19. Juni 2010, Haus der Komponisten Wien

  • Vortrag über Le Marteau sans Maître im Rahmen der Veranstaltung "Ein Fest für Pierre Boulez" (Konzept und musikalische Leitung: Jean-Bernard Matter), 18.3. 2010, Haydn-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

    2009

  • Zorn in der Musik des Barock. Vortrag bei der interdisziplinären Tagung des IEFN (Institut zur Erforschung der frühen Neuzeit), 14.10. – 16.10. 2009, Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien

    2008

  • Der junge Haydn, Vivaldi und Böhmen. Vortrag beim Internationalen Symposium Joseph Haydn und Europa – Vom Absolutismus zur Aufklärung, Kick-Off Event zum Haydn-Jahr an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, 2.10. – 4.10. 2008, Haydn-Saal der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

  • Vortrag über Gérard Grisey beim Symposium Mikrotonalität des Österreichischen Komponistenbundes (ÖKB), 25.10. 2008, Gesellschaft für Musik Wien

  • Zur Aktualität der Musiktheorie Ernst Kurths. Vortrag beim VIII. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie (Musiktheorie als interdisziplinäres Fach), 9.10. – 12.10. 2008, Kunstuniversität Graz

    2005

  • Zwei Vorträge beim Max-Reger-Symposium an der Bruckner-Universität, 10.4. – 15.4. 2005, Linz

  • Amerikanische und europäische Perspektiven der Musiktheorie. Ein Versuch der Synthese anhand von Debussys Brouillards. Vortrag beim Internationalen Kongress Europäische und amerikanische Traditionen der Musiktheorie, 28.2. – 1.3. 2005, Schönberg Center Wien

    2004

  • Zum Erleben von Prozessen: Cerhas 2. Streichquartett und Phantasiestück in C’s Manier. Vortrag beim Internationalen Friedrich Cerha-Symposium, 26.2. – 28.2. 2004, Konzerthaus Wien

Wissenschaftliche Vorträge im Ausland

       2019

  • Vorträge über Methods of Timbre Analysis und Philosophical and Aesthetical Questions of Sound beim Kongress Sound in Contemporary Music, Shanghai Conservatory, China, 16.11. – 18.11. 2019 (weitere Teilnehmer: Tristan Murail, Jonathan Cross, etc.)

  • Vortrag über Ein Schattenspiel für Klavier und Live-Elektronik von Georg Friedrich Haas, Zürcher Hochschule der Künste, 24.6. – 26.6. 2019

  • Structure and Perception in the Music of Gérard Grisey. Vortrag beim Kongress Spectralisms, 10.6. – 12.6. 2019, Paris

    2018

  • Repetition and Sound in Debussy’s Jeux. Vortrag beim Internationalen Kongress Claude Debussy in 2018: A Centenary Celebration, 19.3. – 23.3. 2018, Manchester

    2017

  • La voix comme radicale altérité: Sound and meaning in Grisey’s Quatre Chants pour franchir le seuil. Vortrag beim Internationalen Kongress Spectralisms, 15.3. – 16.3. 2017, Oxford

  • Timbre and Form in Debussy’s Nuages. Vortrag beim Internationalen Kongress für Musikanalyse (Euromac), 28.6. – 1.7. 2017, Strasbourg

    2016

  • Klang und Sinn bei Gérard Grisey. Vortrag an der Zürcher Hochschule der Künste, 22.4. 2016, Zürich

    2014

  • Beobachtungen zum Verhältnis von Klangfarbe, Raum und Zeit bei Ligeti. Vortrag beim Internationalen Symposium Ein Blinder im Labyrinth. György Ligetis Positionierung im Neue-Musik-Diskurs, 20.11. – 22.11. 2014, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

  • Troping Processes and Irony in Schubert’s Schöne Müllerin, Vortrag beim Internationalen Kongress für Musikanalyse (Euromac), 17.9. – 20.9. 2014, Leuven

  • Timbre and Space in Ligeti’s Music. Vortrag beim Kongress György Ligeti and the Future of Maverick Modernity (im Rahmen des Festivals Soundscape), 14.7. 2014, Maccagno (Italien)

    2012

  • Zur ‚Liminalität‘ der Musik Debussys und Griseys. Vortrag beim Internationalen Symposium Les espaces sonores. Stimmungen – Klanganalysen – spektrale Musiken, 7.12. – 9.12. 2012, Musikakademie Basel

    2011

  • Gérard Grisey’s Quatre Chants pour franchir le seuil. Vortrag beim Internationalen Symposium Musica Nova VII, 3.11. – 5.11. 2011, Brno

    2009

  • ‚Spektrale‘ Kompositionstechniken bei Gérard Grisey von Périodes (1973) bis zu den Quatre Chants (1998). Vortrag am Musikwissenschaftlichen Institut der Christian-Albrechts-Universität, 15.12. 2009, Kiel

  • Janáčkova aktualnost. Vortrag (in tschechischer Sprache), Univerzita Karlova, 22.10. 2009, Prag

  • French and Austrian Vocal Music 1890–1914. Vortrag beim ICVT (International Congress for Vocal Teachers), 15.7. 2009, Paris

  • Gérard Grisey: rendre audibles des forces non-audibles, Vortrag (in französischer Sprache) am 5.2. 2009, Centre de documentation de la musique contemporaine, Paris

    2008

  • Janáčeks Aktualität. Vortrag beim Internationalen Symposium Leoš Janáček, Création et culture européenne, 3.4. – 5.4. 2008, Sorbonne Paris

    2007

  • Chromatische Stimmführungsmodelle in Arnold Schönbergs Verklärte Nacht op. 4 (1899) und George Enescus Octuor op. 7 (1900). Vortrag beim Simpozionul Internaţional de Muzicologie, 5.9. – 8.9. 2007, Bucureşti

    2005

  • An der Schwelle der Wahrnehmung: Die Musik von Gérard Grisey und Tristan Murail im Kontext des musikphilosophischen Diskurses. Vortrag beim 5. Kongress der Gesellschaft für Musiktheorie (Musiktheorie im Kontext), 14.10. – 16.10. 2005, Hamburg

  • Spectral music in the context of contemporary philosophy, Vortrag beim Internationalen Symposium Perspectives de l’esthétique musicale: Entre théorie et histoire, 18.11. – 19.11. 2005, Strasbourg

  • ‚... dass jede Existenz ihr Abenteuer, ihr geheimes Drama umfasst’: Zur Klangdramaturgie in Enescus ‚Vox Maris’ und Debussys ‚La Mer’. Vortrag beim Simpozionul Internaţional de Muzicologie, 9.9. – 10.9. 2005, Bucureşti

    2004

  • Józef Koffler – ein vergessener Pionier der Zwölftonmusik. Vortrag beim XIII. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung, Musik und kulturelle Identität, 16.9. – 21.9. 2004, Weimar

    2001

  • Von der Prägnanz im Zerfließenden – Regers langsame Sätze im Spannungsfeld von Bekenntnis und Katastrophe. Vortrag beim Max-Reger-Symposium in Mainz

  • Einige Bemerkungen zur ‚Naturphilosophie’ bei Anton Webern. Vortrag beim Symposium Filozofické koncepcie v hudbe a umení II, 5.10. – 8.10. 2001, Banská Bystrica (Slowakei)

    1998

  • Rückblick als Formidee – Zum Paradigma der ‚Ereignisgeschichte’ bei Max Reger. Vortrag beim Internationalen Reger-Kongress Musikalische Moderne und Tradition, 16.9. – 18.9. 1998, Karlsruhe

Konzerteinführungen (Auswahl)

       2017

  • Interview mit Friedrich Cerha, 11.12. 2017, Schönberg Center Wien

  • Interview mit Gerhard Winkler anlässlich der Uraufführung von Purcell´s Queens (Anamorph XIII), 19.10. 2017, Konzerthaus Wien

  • Interview mit Tristan Murail, Festival wien modern, 16.11. 2017, Konzerthaus Wien

  • Interview mit Tristan Murail anlässlich des Konzerts des Ensemble Modern in der Reihe „Happy New Ears“, 5.9. 2017, Alte Oper Frankfurt

    2016

  • Interview mit Bernd Richard Deutsch, 7.11. 2016, Konzerthaus Wien

    2013

  • Interview mit Tristan Murail im Rahmen des Schwerpunkts Tristan Murail des Joseph-Haydn-Instituts für Kammermusik und Spezialensembles der Universität für Musik und darstellende Kunst, 16.5. 2013, Schönberg Center Wien.

    Seit 2010

  • Zahlreiche Konzerteinführungen im Rahmen der Konzertreihe Cercle.

Veranstaltung von Symposien

Musikwissenschaft: Projekte
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Klangperspektiven 2009

Von 7.5. - 9.5. 2009 war ich für die Organisation und inhaltliche Planung des Symposions "Klangperspektiven" im Institut Français de Vienne und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien verantwortlich. Aktive Teilnehmer waren unter anderem Chaya Czernowin, Georg Friedrich Haas, Michael Levinas und Tristan Murail. Der Kongressbericht wurde 2011 unter dem Titel Klangperspektiven im Wolke-Verlag Hofheim veröffentlicht.

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Klangperspektiven

2. Tag

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Klangperspektiven

3. Tag

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Weitere Planungen:

Friedrich Cerha - Symposion 2004

Debussy-Session beim Euromac 2017

2004 war ich für die Organisation und inhaltliche Planung des Friedrich Cerha - Symposions im Wiener Konzerthaus verantwortlich.

Weitere Informationen:

Neue Musikzeitung

ORF

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Gertraud und Friedrich Cerha beim

Wiener Cerha-Symposium,

Konzerthaus, 2004

Foto: Rudolf Illavsky

2017 initiierte ich die Session "Analyzing and interpreting the music of Debussy" beim Internationalen Kongress für Musikanalyse („Euromac“) mit den Referenten Benedikt Lessmann, Benjamin Lassauzet, Simon Trezise und Lukas Haselböck.

Weitere Informationen:

Euromac

Rezensionen meiner Texte

Elmar Seidel, in: Ars organi, 4/2002, S. 255–256: über: Analytische Untersuchungen zur Motivischen Logik bei Max Reger, Wiesbaden 2000 (= Schriftenreihe des Max-Reger-Instituts Karlsruhe, Bd. XIV)

„Regers Musik gilt „auch heute noch als schwer verständlich [...]. Selbst dem engagierten Analytiker, der sich müht, sie zu durchschauen, bereitet sie oft Schwierigkeiten. Lukas Haselböck ist sich dessen bewusst. Er betont die Besonderheit des Komponisten Reger und wertet ihn weder als ‚Spätromantiker’ noch als Vorläufer des nur um ein Jahr jüngeren Arnold Schönberg. Er bemüht sich, Regers ‚Eigenständigkeit analytisch zu dokumentieren’. [...]. Klar und verständlich erläutert er eine bestimmte, von Reger entwickelte neue Art des Variierens [...] Eindrucksvoll und lehrreich sind des Verfassers Ausführungen über ‚Regers Weg zur Sinfonie’ (S. 69–169) [...]. Haselböcks Buch, eine Wiener Dissertation, ist eine kenntnisreiche und wohlfundierte Arbeit. Es lohnt sich, sie zu studieren. Es wäre wohl zu wünschen, sie würde zu weiteren, ähnlich gründlichen Untersuchungen der motivisch-thematischen Arbeit in Regers Werk anregen.“

Herwig Knaus, in: Musikerziehung, 56. Jg., 1/2002, S. 71–72, über: Analyse zur Vermittlung von Musik und Werbung für Komponisten. Eine Anthologie für Gottfried Scholz zu seinem 65. Geburtstag (= Publikationen des Instituts für Musikanalytik Wien, Bd. 6), Frankfurt 2001

„Lukas Haselböck […] geht kundig auf den zu Unrecht vergessenen Komponisten Max Reger ein, im besonderen auf das Spannungsfeld seiner langsamen Sätze. In der Analyse des Klavierquartetts A-Dur op. 26 von Johannes Brahms versucht er, die ‚Erzählstrukturen’ dieses intimen Kammermusikwerkes analytisch nachzuzeichnen.“

Stefan Drees, in: Neue Zeitschrift für Musik 3/2007, über: Friedrich Cerha: Analysen - Essays - Reflexionen

„Angesichts der bislang eher zögerlichen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Persönlichkeit und Schaffen Friedrich Cerhas erweist sich der vorliegende Band mit seiner gleichsam stichpunktartigen Ausleuchtung verschiedener Werkgruppen und Tätigkeitsfelder als höchst erfreuliche Publikation.“; In: Klang : punkte (Herbst 2007), über: Friedrich Cerha: Analysen – Essays - Reflexionen: „Während Friedrich Cerhas Präsenz im internationalen Musikleben weiter im Wachsen begriffen ist, hinkt die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit seinen Werken quantitativ deutlich nach – ein merkwürdiger Querstand, den nun ein von Lukas Haselböck herausgegebener, lesenswerter Band mildern hilft“.

Martin Kapeller, in: ÖMZ 6/2009, S. 35f., über das Symposion „Klangperspektiven“

„Der 1979 von Hugues Dufourt geprägte Begriff „musique spectrale“ bzw. Spektralmusik ist im deutschen Sprachraum längst ein Markenzeichen: Er wird häufig verwendet und nur selten wird geklärt, was damit eigentlich gemeint ist […]. Nun hat Lukas Haselböck, der mit der französischen Musik der letzten Jahrzehnte eng vertraut ist, ein Symposion veranstaltet, das ein Stück weit Klarheit in das gerüchtehafte Begriffsfeld bringen konnte, und in dieser Absicht ein reichhaltiges Programm […] zusammengestellt. Das rege Publikumsinteresse machte deutlich, wie sehr es sich dabei um ein längst einzulösendes Desiderat handelte."
 

Stefan Drees, in: Die Tonkunst, Januar 2010, über: Gérard Grisey: Unhörbares hörbar machen

„Trotz der zunehmenden Präsenz, die Gérard Griseys Musik inzwischen in den Konzertsälen erfährt, hat sich die deutschsprachige Musikwissenschaft bislang eher zurückhaltend mit dem Schaffen des früh verstorbenen französischen Komponisten auseinandergesetzt. Insofern ist Lukas Haselböcks verdienstvolle Studie tatsächlich die erste umfassende Untersuchung, die sich [...] dieser Aufgabe widmet und damit der gewichtigen Monografie von Jerome Baillet ein ebenso gewichtiges und sogar besser fundiertes Pendant gegenüberstellt. Die Entscheidung des Autors, dem Komponisten das gern gebrauchte Etikett eines so genannten ‚Spektralisten‘ zu verweigern, macht das Buch umso bedeutsamer: Denn mit ihr geht eine Schwerpunktverlagerung einher, die von Pionierwerken wie Partiels (1975) wegführt und sich dezidiert „eine(r) Erörterung der vielfältigen Perspektiven spektralen Komponierens bis zum Ende des 90er Jahre“ zuwendet, in deren Kontext Griseys Werke als wiederum besondere Ausformung positioniert werden. Bereits dieses Detail verdeutlicht, dass Haselböck nicht den Weg des einfachsten Widerstands gehen möchte, sondern die Verortung von Griseys Schaffen in umfassenderen Zusammenhängen anstrebt – eine Aufgabe, der er mit Gedankenfülle und Materialreichtum begegnet, indem er Hintergründe aufzeigt und diverse philosophische wie kompositionstechnische Ansätze skizziert. Aufbau und Ergebnisse der auf sehr hohem Reflexionsniveau angesiedelten Studie lassen erkennen, dass der Autor über ein ausgesprochen feines Sensorium für die unterschiedlichen Seiten der Problematik verfügt: Seine Überlegungen zur Ästhetik und zu den Problemen einer genaueren, wider die einseitige Deutung gerichteten Bestimmung der Postmoderne als innere, durch Kritik gefilterte Erneuerung der Moderne stehen stellvertretend für das Bemühen um ein differenziertes Erfassen diverser Nuancen von philosophischen Diskursen wie jenen zu Moderne/Postmoderne und Strukturalismus/Poststrukturalismus. Hier wird behutsam und unter weit reichender Kenntnisnahme der Literatur eine Matrix entworfen, die Haselböck anschließend als Grundlage für die weiteren Ausführungen nutzt, und die ihm ästhetische Prämissen ebenso liefert wie Ansätze zum Verständnis von Griseys kompositorischer Entwicklung. [...] Die Abrundung durch eine Reihe von Verzeichnissen sowie durch die einleitende biografische Skizze macht den Band darüber hinaus zu einem umfassenden Kompendium, das trotz seiner Komplexität [...] auch eine kompakte Einführung in Leben und Werk Griseys bietet. Besonders wertvoll ist hier neben der ausführlichen Bibliografie die Ergänzung des Werkverzeichnisses mit Notizen zum Skizzenmaterial in der Paul Sacher Stiftung Basel sowie die Ausdehnung diskografischer Angaben auf unveröffentlichte Aufnahmen aus dem Bestand des Centre de Documentation de la Musique Contemporaine Paris. Das umfangreiche Register unterstützt die Erschließung jenes begrifflichen Apparats, den Haselböck in Bezug auf die philosophischen und kulturgeschichtlichen Diskurse nutzt, beinhaltet aber selbstverständlich auch Verweise auf alle erläuterten Kompositionen.“
 

Sabine Töfferl, in: terz (2011), über: „Klangperspektiven“

„Die Publikation Klangperspektiven, herausgegeben von Lukas Haselböck, bietet eine schriftliche Fassung einiger Vorträge des Symposiums Klangperspektiven, das 2009 an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien stattfand. Teilweise wurden diese erweitert, teilweise Beiträge neu verfasst bzw. übersetzt, ein transkribiertes Gespräch zwischen Chaya Czernowin und Stefan Jena ist ebenfalls im Band abgedruckt. Einem Vorwort von Lukas Haselböck und einem einleitenden Kapitel von Arno Böhler, der eine (philosophische) Reflexion über das Hören bietet, folgen zwei große Themenblöcke: ein kürzerer, „Analyse“, sowie ein weitaus längerer, „Komposition / Musikwissenschaft“ genannt. Im „Analyse“-Teil werden einige Facetten der sogenannten Spektralmusik erörtert, wobei geschichtliche und theoretische Aspekte die Auseinandersetzungen beherrschen. Drei Beiträge (von Gianmario Borio, Denis Smalley, Christian Utz/Dieter Kleinrath) widmen sich diesem Thema mit sehr unterschiedlichen Zugängen: Borio erläutert die Vorgeschichte der Klangkomposition, Smalley schreibt über Spektromorphologie, und Utz/Kleinrath bringen konkrete Beispiele: Klang und Wahrnehmung bei Varèse, Scelsi und Lachenmann lautet der Titel ihres Beitrages, womit nicht nur KomponistInnen der Gegenwart, sondern auch „Klassiker des 20. Jahrhunderts“ (Haselböck, S. 8) behandelt werden. Der gesamte „Analyse“-Teil bietet eine gute Einführung in die Thematik und bereitet die LeserInnen auf den zweiten großen Block vor. Im „Komposition / Musikwissenschaft“-Teil ist durchgängig ein Muster bemerkbar: Je einem Text eines Komponisten/einer Komponistin der Gegenwart folgt die musikwissenschaftliche Betrachtung eines oder mehrerer seiner/ihrer Werke. Dieses Konzept erweist sich im Laufe des Lesens als sehr gewinnbringend, da erst ein Eindruck von der Gedankenwelt des/der Musikschaffenden vermittelt wird, und dessen/deren Werke dann sozusagen „von außen“ betrachtet werden. Als LeserIn ist es daher gut möglich, Vergleiche zwischen den Textpaaren herzustellen und die Argumentationen nachzuvollziehen. Gekonnt eingesetzte Illustrationen und Notenbeispiele unterstützen das Vorstellungsvermögen und erleichtern das Verständnis der teilweise sehr stark analytischen Textpassagen. Ein weiterer Vorteil dieser Gliederung ist es, dass die Lektüre nicht zu trocken erscheint – zwischendurch sozusagen Berichte aus der Praxis geboten zu bekommen, lockert auf und bietet die für das Verständnis der theoretischen Auseinandersetzungen notwendigen Zusatzinformationen. Allgemein bezieht sich die Publikation großteils auf die sogenannte Spektralmusik, was man angesichts des generellen Themas leicht vermuten mag. Es wird aber auch ein Streifzug durch verschiedene Stile geboten ­– von der französischen musique spectrale bis zu deren Nachfolgern bzw. jenen, die sich in der Tradition der recherche musicale und/oder der Klangforschung sehen. […] Formal verfügt das Buch über viele positive Aspekte: Dass Anmerkungen in den Fußnoten und nicht als Endnoten zu finden sind, erleichtert das Lesen ungemein. Die Gliederung ist gut nachvollziehbar und die Tatsache, dass Zitate im Text deutsch, und oft – falls dies nicht die Originalsprache ist – in den Fußnoten in der ursprünglichen Diktion abgedruckt sind, ist sehr förderlich für den Lesefluss. […] Insgesamt ist die Publikation empfehlenswert für MusikwissenschaftlerInnen wie auch Musikschaffende, so das theoretische Hintergrundwissen vorhanden ist. Voraussetzung für eine gewinnbringende Lektüre ist es, über Spektralmusik und ihren historischen Kontext bereits informiert zu sein – andernfalls könnte das Lesen des Buches als eher anstrengend erscheinen, denn als Einführungsbuch in die Spektralmusik kann und will es nicht bezeichnet werden; zu Recht, denn dies ist die Aufgabe von musikwissenschaftlichen Handbüchern und Lexika.“

Doris Weberberger, in: ÖMZ 66/6 (2011), S. 95, über: "Klangperspektiven"

„Mit einer Darstellung über die von der Antike bis in die Gegenwart reichende philosophische Auseinandersetzung mit der ‚wechselseitige[n] Durchdringung von Denken und Hören‘ setzt der Sammelband an. Ebenso durchdacht wie auf das Erklingende gerichtet, nähern sich auch die Beiträge des gleichnamigen, 2009 veranstalteten Symposions dem Umgang mit Klangkompositionen, denen konventionelle analytische Methoden allein oftmals nicht gerecht werden. Deshalb ist der erste Teil dem Versuch gewidmet, anhand von Werken der Vergangenheit neue Möglichkeiten des wissenschaftlichen Umgangs zu finden. So gibt Denis Smalley Einblicke in die von ihm entwickelte Spektromorphologie, bei der nicht nur die Tonhöhen, sondern auch der Verlauf des Klanges Beachtung finden. […] Der zweite Teil bringt abwechselnd Texte von KomponistInnen und MusikwissenschaftlerInnen, wobei – anders, als man vielleicht vermuten würde – erstere nicht vorrangig über ihr eigenes Schaffen berichten, sondern auch in die Vergangenheit oder in Werke fremder Provenienz blicken. So erläutert Tristan Murail den Einfluss elektronischer Klangerzeugung auf Instrumentalmusik, woraufhin Rozalie Hirs den Einsatz der Elektronik im instrumentalen Werk des Komponisten detailreich analysiert. […] Dabei ergeben sich nicht nur zwischen den zusammengehörigen, sondern auch zwischen weiter entfernt angesiedelten Texten spannende Bezüge. Unter ihnen etwa die Bedeutung der Klangfarbe in den Werken Arnold Schönbergs, die sowohl von Gianmario Borio behandelt und gelegentlich wieder aufgegriffen wird; ebenso wiederkehrende Motive lassen sich in philosophischen Thematiken wiederfinden. Dieser unterschiedliche Facetten ermöglichende Umstand ist der Überarbeitung und Erweiterung der Symposionsbeiträge ebenso zu verdanken wie dem zur Verfügung gestellten Platz für die teilweise für einen Sammelband ungewöhnlich langen Beiträge. Trotz der georteten Gemeinsamkeiten kommen aber mit Philippe Manoury, Jonathan Harvey oder Chaya Czernowin auch ganz unterschiedliche Vertreter ihrer Zunft zum Zug. Vor allem durch die Konzentration etlicher Texte auf das akustische Resultat durchdringen sich Denken und Hören auch beim Lesen."

Musikwissenschaft: Lebenslauf
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